Virage Est Saarbrücken zum Vereinsgeschehen im Juni 2025

„Geduld in manchen Dingen…“

Das Intro-Transparent der Kurve im Braunschweiger Gästeblock konnte an jenem Abend nicht fortgesetzt werden. Dafür hing am nächsten Tag vor der Geschäftsstelle unseres Vereins die Fortsetzung: „führt sicher selten zum Gelingen“.

Wir blicken auf eine Saison zurück, in der wir unsere Kritik an der Führungsetage des Vereins auf ein Minimum reduziert haben und uns dem großen Ziel – Aufstieg in Liga zwei – zähneknirschend untergeordnet haben. Trotz unzähliger struktureller wie personeller Baustellen im Verein, diverser Nachrichten über Querelen auf Führungsebene, einer in vielen Belangen unwürdigen und haarsträubenden Mitgliederversammlung im Januar sowie einiger sportlicher Unruhe bewahrte die Kurve die Ruhe. Dass die Stimmung im und rund um den Verein nicht bereits in der Hinrunde kippte und die Fangemeinde des FCS stattdessen bis zur allerletzten Minute in Braunschweig alles in ihrer Macht Stehende für die Unterstützung von Blau-Schwarz tat, lag nicht zuletzt an der aufgebrachten und ausgestrahlten Geduld aus der aktiven Fanszene.

Diese Geduld ist nun jedoch ein für alle Mal am Ende! Wir fühlen uns mehr denn je in unserer Meinung bestärkt, dass mit der aktuellen Konstellation des Präsidiums und den dort getroffenen Entscheidungen kein langfristiger und kontinuierlicher Erfolg möglich ist. Der Erfolg misst sich nicht ausschließlich an einem Aufstieg in die zweite Bundesliga, sondern in erster Linie an Strukturen und Handlungen innerhalb des 1.FC Saarbrücken.

Ein Aufstieg in die zweite Bundesliga wäre zweifelsohne schön gewesen, viele Träume hätten sich erfüllt und ja, die Niederlage von Braunschweig schmerzt immer noch. Doch wenn wir die Lage nüchtern betrachten, wäre es höchstwahrscheinlich nur ein kurzer und kein gesunder Ausflug in die zweite Liga gewesen. Mit den aktuellen Vereinsstrukturen samt handelnder Personen wären wir in Schönheit gestorben, daran haben wir keine Zweifel.

Was uns in dieser Meinung so sicher sein lässt? Seit zweieinhalb Dekaden wird der FCS von Hartmut Ostermann, Dieter Weller und ihrer Entourage geführt. Seit 25 Jahren gibt es null Visionen, null Konzepte, null Professionalität und null Strukturen, dafür 100% Vetternwirtschaft, Misskommunikation und Intransparenz.

Wenn man sich unsere Stellungnahme aus der letzten Sommerpause zu Gemüte führt, hat sich quasi nichts verändert. Betrachten wir, welch fatalem Personal Hartmut Ostermann nach wie vor vertraut und Verantwortung überträgt, ist die Situation sogar an vielen Stellen schlimmer geworden.

…über das Präsidium:

Mit einem vom Verein Lichtjahre entfernten Präsidenten wird nie eine Vereinskultur entstehen, in der Entscheidungsprozesse sauber und transparent vonstattengehen. Wie auf der MV zu hören war, wird Hartmut Ostermann durch telefonische Updates über Sachverhalte im Verein auf dem Laufenden gehalten. Wir gehen stark davon aus, dass diese Informationen je nach Gesprächspartner (Weller, Ziehl, Pitino…) unterschiedlich ausfallen. Die gegensätzlichen Interessen der einzelnen Protagonisten führen immer wieder zu internen Machtkämpfen. Bestes Beispiel dafür ist die Posse rund um den Trainingscampus. Während Pitino Möglichkeiten an Galgendell und Sportfeld auslotet, schielen die anderen beiden Präsidiumsmitglieder auf die Option, irgendwann in Quierschied trainieren zu können. Klaus Meiser lässt grüßen! Auf der Strecke bleibt mal wieder das Wohl des FCS. Fakt ist, dass die aktuelle Lage am Sportfeld verheerend ist. Ein Rasen mit mehr Löchern als eine Kuhweide im Gau, ein NLZ samt Fitness- und Büroräumen in einer astreinen Containerlandschaft. Mit dieser Infrastruktur können wir nur schwer qualifizierte Trainer und Spieler für den FCS gewinnen. Hat Hartmut Ostermann das Thema Infrastruktur zur Chefsache gemacht, gab es jemals eine gemeinsame Haltung des Präsidiums, die nach außen vertreten wurde? Nein, sie gab es nicht, sie gibt es nicht und sie wird es auch niemals geben!

Darüber hinaus sehen wir einen Schatzmeister Dieter Weller, der durch sein unsympathisches und intransparentes Auftreten auf der diesjährigen MV einmal mehr gezeigt hat, warum ihn viele Menschen rund um den FCS nicht mehr in verantwortlicher Position sehen möchten. Öffentliche Diffamierungen von Bediensteten, ein katastrophaler Umgang mit Sponsoren, das Irreführen von Mitgliedern oder das plötzliche Entfallen der wichtigsten Zahlen und Beträge… Die Liste der Verfehlungen ist endlos.

Dass von Seiten des Präsidiums im Nachgang keine öffentliche und detaillierte Stellungnahme zu den bei der MV in den Fokus gerückten Themen (Marketingrechte, Darlehenskonstellation, Pokalmillionen, Unregelmäßigkeiten Pokalschalverkäufe) kam, ist bezeichnend für die seit eh und je grassierende Intransparenz. Vielmehr führen die unterschiedlichen Ausführungen unseres Schatzmeisters und die genannten Summen am Abend der MV zu Unmut und einer wachsenden Unglaubwürdigkeit. Wir fragen uns beispielsweise, wie man über ein Jahr nach Ende der Pokalreise noch rund 8.000,00€ an Spendengelder nachmelden kann.

Apropos MV: Auf die Wortbeiträge, Fragen und Anliegen seitens der Mitglieder wurde an dem Abend seitens Geschäftsführer Christian Seiffert immer wieder mit den Worten „Das Thema nehmen wir mit und arbeiten es auf“ geantwortet. Auf die Aufarbeitung und Antworten der gestellten Fragen warten wir bis heute vergeblich. Fakt ist, dass Christian Seiffert nicht mal ansatzweise an das von seinem Vorgänger David Fischer an den Tag gelegte Engagement herankommt.

Betrachten wir die Summe der Entscheidungen unseres Präsidiums, ergibt sich ein verheerendes Bild. Der Motor der Entscheidungen ist bis heute offensichtlich der Selbsterhaltungstrieb und eben nicht der Erfolg des Gesamtvereins.

Zu oft hat man gute Leute gehen lassen, zu oft wurde es verpasst Identifikationsfiguren im Verein zu integrieren oder – noch schlimmer – hat bereits im Verein tätige Vereinslegenden vergrault. Strategische und personelle Entscheidungen werden nicht von Profis getroffen, der Fokus liegt vielmehr darauf sich die vermeintlich unkomplizierteste Lösung zurecht zu schnitzen.

Hinzu kommt, dass insbesondere Hartmut Ostermann weiterhin an seiner Entourage festhält. Es wird seinerseits nicht reflektiert, in welches Bild der FCS gerückt wird, wenn ein im FCS-Umfeld (und nicht nur dort) vollkommen verbrannter Klaus Meiser Gespräche mit der Stadt führt. Eine Befugnis, Vollmacht oder ähnliches diese Gespräche für den Verein zu übernehmen gibt es offensichtlich nicht. Wir warten jedenfalls bis heute auf Antwort zu unserer Nachfrage vom 05. März 2025, welche Befugnisse Klaus Meiser übertragen wurden, um für den FCS zu verhandeln. Was Herr Meiser für Victors macht oder nicht macht, ist uns egal. Eine nicht offiziell für den Verein tätige Person hat dennoch nicht das Recht, Gespräche im Auftrag des Vereins zu führen. Es ist wenig verwunderlich, dass sich am Verhältnis Stadt und Verein nichts geändert hat, die Stadt bis heute nicht weiß, mit wem sie sich vereinsseitig ins Benehmen setzen kann und wer welche Entscheidungen im Verein trifft. Leidtragender auch hier einzig und alleine der FCS.

Milan Sasic ist ebenfalls in aller Regelmäßigkeit bei Spielen unseres Vereins zugegen. Auch mit ihm darf Hartmut Ostermann gerne befreundet sein. Nachdem dieser Mann unseren Verein aber einen Bärendienst erwiesen hat und verbrannte Erde ohne Ende hinterlassen hat, sind diese Beziehungen nicht öffentlich beim FCS zur Schau zu stellen. Das Ablichten von Präsidiumsmitgliedern (einträchtig) mit Milan Sasic im FC-Kontext führt jedenfalls zu dauerhaften Spekulationen, ob diese Person nicht weiterhin seine Finger im Spiel hat. Von dem, was wir hören, ist seine Meinung nach wie vor relevant für Hartmut Ostermann. Ein fataler und untragbarer Zustand.

…über die Personalsituation auf der Geschäftsstelle und im sonstigen Staff:

Alle neu installierten Personen, die wir in der letztjährigen Stellungnahme herausgestellt haben, sind mittlerweile wieder Geschichte. Kontinuität gibt es auch auf dieser Ebene keine. Hinzu kommt, dass mit den Leuten teilweise sogar menschlich unterirdisch umgegangen wird. Unmut und Querelen bis hin zu juristischen Auseinandersetzungen sind die Folge.

Des Weiteren wird verdienten Spielern und Menschen, die sich im Verein einbringen wollen, vor den Kopf gestoßen. Mike Frantz ist hier nur ein Beispiel. Es schmerzt, wenn diese Person durch das Handeln der Verantwortlichen in die Provinz getrieben wird und dort offensichtlich gute Arbeit leistet. Die nächste Personalie namens Sebastian Jacob steht schon in den Startlöchern. (Update: Als hätte man es geahnt konnte auch Sebi nicht im Verein integriert werden und widmet sich nun dem American Football. Ein Armutszeugnis für den FCS und seine Verantwortlichen.) Wir sind gespannt, wie es in einem Jahr mit Vereinslegende Manuel Zeitz aussieht.

Unserem geschätzten Torwarttrainer Hämmer wurde augenscheinlich die gleiche Wertschätzung – nämlich gar keine – entgegengebracht. Geht unser Präsidium so mit verdienten Menschen um, die sich Jahr um Jahr für unseren Verein aufgeopfert haben? Die interne und externe Kommunikation in diesem Verein ist weiterhin eine glatte Sechs.

Stellenausschreibungen finden mittlerweile zwar größtenteils öffentlich statt, jedoch geht man auch hier nicht sonderlich professionell vor. Bewerbungen für die Stellenausschreibung „Steuerfachangestellte (m/w/d)“ beim 1. FCS sollten direkt an das Steuerbüro von Dieter Weller gesendet werden, während bei allen anderen Stellen die Bewerbung an die dafür eingerichtete Mailadresse vom FCS geschickt werden sollte. Nicht nur, dass dies datenschutzrechtlich problematisch ist, es wirft auch die Frage auf, ob bei diesem Verfahren alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Wurden die besten Bewerbungen vielleicht gar nicht an den Verein weitergeleitet, sondern an das eigene Steuerbüro? Hat jeder vom Präsidium die komplette Auswahl zu Gesicht bekommen? Vorgänge wie diese steigern den Unmut stetig und führen sicherlich nicht zu einem gesteigerten Vertrauen gegenüber Dieter Weller.

…über die sportliche Abteilung:

Die Doppelfunktion von Trainager Rüdiger Ziehl wurde vier Spieltage vor Saisonende beendet. Hurra! Was bleibt ist eine Notbesetzung mit Alois Schwartz als Trainer, der in der Kürze der Zeit über die bekannten Kanäle aufgetrieben wurde. Eine Saison ist vergangen, in der wir es geschafft haben, nicht einen Jugendspieler hochzuziehen, und dass, obwohl Möglichkeiten und Anlass zuhauf gegeben waren. Durch den Aufstieg der zweiten Mannschaft ist immerhin ein wichtiger Schritt gelungen. Danke Sammer, danke Zelle, danke Heike und dem Team! Jugendspieler können nun wenigstens in der Saarlandliga Erfahrung sammeln, bevor sie ins kalte Wasser geschmissen werden. Doch auch dieser Weg ist steinig und nimmt Zeit in Anspruch. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Hartmut Ostermann Spezi Milan Sasic, der seiner Zeit die zweite Mannschaft abgemeldet hatte.

Wir sind gespannt auf die Visionen von Schwartz. Wird jugendlichen Spielern zumindest eine Chance eingeräumt oder verjagen und demontieren wir die Spieler à la Jacopo Sardo? Die Geduld des Umfelds wäre mit Sicherheit eine andere, als wenn wie aktuell für viel Geld Spieler gekauft werden, von denen man nicht zu Unrecht erwartet, von Anfang an zu performen.

Die Trainerfrage ist für die nächste Saison voraussichtlich geklärt, wir machen ob der Personalie Schwartz sicher keine Luftsprünge, geben ihm aber wie allen Trainern in der Vergangenheit eine faire Chance. Doch wie steht es um die Aufgabenverteilung zwischen Manager Rüdiger Ziehl und Sportdirektor Jürgen Luginger? Bis heute fehlt ein klares Statement des Präsidiums, wer was übernimmt und wer für was bezahlt wird. Zur Erinnerung: Wir benötigten vor einiger Zeit und während der Saison plötzlich einen Manager Sport, nur um ihn kurze Zeit später zum Trainager zu machen und danach wieder zum Manager. Wo gibt es so etwas? Hinzu kommen im Fall von Rüdiger Ziehl menschliche Defizite im Umgang mit Angestellten des Vereins, so pfeifen es zumindest die Spatzen von den Container-Dächern. Einen Tag nach der Schmach von Aachen in KL aufzuwarten, bringt ihm im restlichen Vereinsumfeld und der Fangemeinde sicher auch keine Sympathiepunkte ein. Wir sehen ihn mittlerweile prädestiniert die Victors Phalanx rund um Meiser, Sasic, Pini und Co. zu verstärken, für den FCS sehen wir in seinem Engagement keinen entscheidenden Mehrwert.

…über den Aufsichtsrat:

Zu guter Letzt müssen wir auch den alle drei Jahre gewählten AR thematisieren. Unterschiedliche Kenntnisstände und Informationen lassen den Aufsichtsrat häufig nicht sonderlich gut aussehen, der Auftritt bei der diesjährigen MV ließ ebenso erahnen, welch tiefe Risse durch die Gremien gehen. Inwieweit die Kontrollfunktion seitens des AR ausgefüllt wird, können wir nur schwer beurteilen. Wir erwarten insbesondere von unserem Aufsichtsratsvorsitzenden Aron Zimmer, dass die Arbeit des AR den Mitgliedern transparent gemacht wird und etwaige Verfehlungen des Präsidiums (sollten sie dem AR bekannt sein) öffentlich gemacht werden.

Wir könnten problemlos weitere Seiten, wahrscheinlich Bücher füllen, noch mehr Themen aufmachen und mehr Beispiele für die schlechte Verfassung und Entwicklung unseres Vereines nennen. Doch das sparen wir uns an dieser Stelle. So bedingungslos auch zukünftig die Unterstützung der Equipe sein wird, so hartnäckig wird auch der Protest gegen diese Art der Führung sein.

Einen weiteren Forderungskatalog für die kommende Spielzeit sparen wir uns. Eine Forderung ist die Aufforderung zur Beschäftigung, zum Austausch. Dass dieser zumindest von Vereinsseite nicht ernsthaft gewollt ist, hat man eindrucksvoll in der letzten Saison auf der Mitgliederversammlung gesehen.

Die nächste Mitgliederversammlung findet in einigen Monaten statt und damit auch neue Aufsichtsratswahlen. Das ewige Präsidium um Präsident Hartmut Ostermann und Schattenpräsident Dieter Weller hat ausgedient, sie bringen uns keinen sportlichen Erfolg und noch fataler, sie schaffen keine Strukturen und keine Transparenz, sie verhindern sie. Es braucht daher einen Aufsichtsrat, der ein neues Präsidium bestellt. Nicht mehr und nicht weniger! Von allen Bewerbern erwarten wir klare Kante, ob sie das Präsidium bestätigen werden oder nicht. Wir werden weiter unsere Hausaufgaben machen und die Vereinsführung mit der unbequemen Wahrheit konfrontieren.

Blau-schwarze Grüße | Virage Est Saarbrücken